Christian Vessaz - Cru de l'Hôpital Zertifiziertes Bio
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Wer kennt den Zusammenhang zwischen einem Bürger des Vully, einem Kuhhorn voller Mist, den Erbauern der Kathedralen und einem orientalischen Gong, einem Gewürztraminer und dem Mémoire des Vins Suisse? Sie wissen es nicht? Dann begleiten Sie uns zu einem der talentiertesten Winzer der Schweiz, Christian Vessaz, und seinem Weingut "Crû de l'Hôpital" in Môtier.
Situation und Geschichte
Im 15. Jahrhundert erwarb die Burgergemeinde von Murten die Weinberge für die Belieferung des damaligen Burgerspitals Murten. Fünfhundert Jahrgänge später, gleich zu Beginn des 21. Jahrhunderts, übernahm ein 24-jähriger Önologe die Leitung des Weinguts. Wie fast in allen Weinbergen des Landes wurden auch hier Pestizide und andere synthetische Pflanzenschutzmittel eingesetzt.
Nach und nach revolutionierte der Winzer das Weingut, bis es schlussendlich Demeter-zertifiziert wurde. Für ihn ist die Biodynamik eine Selbstverständlichkeit. Einerseits aus Respekt vor der Natur, andererseits aber auch für die Qualität der Weine: "Den Respekt für das Terroir findet man auch im Wein wieder, in einer Form von Mineralität. Der Wein hat die besseren Schwingungen, die Aromen sind präziser und der Abgang länger".
Man muss nur seine Weine probieren, dann glaubt man es!
Terroir und Klima
Die Parzellen des "Cru de l'Hôpital" haben alle eine ideale Süd- und Südostlage und sind kaum der Bise ausgesetzt. Deshalb erhält der Wein die Charaktereigenschaften des Terroirs vor allem aus dem Boden.
Das Muttergestein des Vullys besteht aus Molasse. Die Böden sind sandig und nicht sehr tief, weshalb das Wasser gut abfliessen kann. In den unteren Hanglagen hingegen haben sich im Laufe der Zeit erodierte Partikel angesammelt. Hier sind die Böden tiefer und schwerer und haben einen höheren Schluff-Anteil, so dass sie das Regenwasser leichter zurückhalten.
Arbeit im Weinberg
Le Cru de l'Hôpital, das sind 13 Hektar Weinberge, von denen zwei an den Kanton Freiburg verpachtet sind. 12 verschiedene Rebsorten gedeihen hier! Obwohl Chasselas (40% des Bestandes) und Pinot Noir (25%) dominieren, darf man DIE Spezialität des Vully nicht vergessen, den Traminer. Der Traminer wird trocken ausgebaut und so genannt, um ihn vom Gewürztraminer zu unterscheiden, der meistens noch Restzucker enthält.
Der gesamte Weinberg wird biodynamisch bewirtschaftet. Es kommen keine Herbizide und andere chemische Produkte zum Einsatz. Stattdessen wird der Boden mithilfe von Hornmistpräparat dynamisiert, um seine Lebenskraft zu stärken. Präparate aus Schachtelhalm, Brennnessel oder Weide erhöhen die Widerstandskraft der Pflanzen... Und am Ende des Winters können Sie vielleicht eine Schafherde friedlich zwischen den Reihen der einen oder anderen Parzelle des Weinguts grasen sehen.
Der Weinkeller
Im Keller sind die Interventionen minimal: kein Abbeeren für die Weissweine, kein Einmaischen bei den Rotweinen. Alle Gärungen finden mit Naturhefen statt, und mit Ausnahme von minimalen Schwefeldosen werden keine anderen Hilfsstoffe verwendet. Als Krönung dieser Philosophie, die Respekt vor dem Leben und Authentizität des Produkts vereint, wurde 2016 eine neue Produktreihe lanciert: Naturweine, die ohne jeglichen Schwefelzusatz vinifiziert und abgefüllt werden.
Das bemerkenswerteste am Cru de l'Hôpital ist das 1972 erbaute Gebäude: es ist präzise an den Solstitialmeridianen ausgerichtet und folgt den Prinzipien des Goldenen Schnitts und der heiligen Geometrie.
Aberglaube? Zufall? Wie auch immer... Seit Christian Vessaz auf das Weingut kam, hat er bei seinen Weinen noch nie ein Problem mit der Gärung erlebt oder einen önologischen Mangel feststellen müssen. Verfügten die Erbauer der Pyramiden und Kathedralen vielleicht doch über ein Wissen, das unseren technisch orientierten Rationalismus übersteigt?