Marie-Bernard Gillioz Nicht Zertifiziertes Bio
Weine des Weinguts anzeigen
Abseits von Effekthascherei und Starkult geht Marie Bernard Gilloz ihren Weg diskret und leise, statt mit Pestiziden mit frischen und präzisen Weinen... Aber dem Radar des Gault & Milliau-Führers für die besten Winzer der Schweiz ist sie nicht entgangen!
Situation und Geschichte
In den 1980er Jahren war die Schule für Weinbau und Önologie von Changins eine reine Männerbastion. Marie Bernard Gilloz brauchte Überzeugungskraft, um in die Schule eintreten und sich dort hartnäckig ihren Platz zu erkämpfen. Nach der Ausbildung verbrachte die ehemalige Lehrerin (sie unterrichtete rund zehn Jahre im Wallis und in Genf) einige Zeit in den USA. Nach ihrer Rückkehr baute sie geduldig ihr Weingut auf und gründete schliesslich 1992 ihren eigenen Weinkeller in Grimisuat, oberhalb von Sion. Dort, auf 1'000 Metern über Meer, verarbeitet sie die Trauben von ihren drei Hektar Rebbergen zu Wein.
Terroir und Klima
Das Weingut von Marie-Bernard Gillioz liegt in Sion und St-Léonard und umfasst verschiedene Parzellen mit unterschiedlichen Böden, Expositionen und Höhenlagen. Diese Vielfalt finden Weinliebhaberinnen und -liebhaber in ihrem Glas wieder. Die Winzerin legt grossen Wert darauf, den Charakter des Terroirs im Wein zum Ausdruck zu bringen.
Die meisten Böden bestehen aus "zerbrochenem" Schiefer, d.h. aus feinen, harten, silbergrauen Platten aus einem sehr alten metamorphen Gestein. Löss und Geröll aus Schwemmkegeln vervollständigen diesen humusarmen, für den Weinbau vorteilhaften Boden, bei dem das Muttergestein manchmal zum Vorschein kommt: die Wurzeln müssen sich regelrecht durch ihn hindurch schlängeln, um Wasser, Mineralien und Nährstoffe aufzunehmen – ein Garant für Komplexität und ein Synonym für zukünftige grosse Weine.
Arbeit im Weinberg
Vor rund dreissig Jahren, als die meisten Schweizer Winzer noch vom Nutzen des manchmal übertriebenen Einsatzes von synthetischen Pflanzenschutzmitteln überzeugt waren, stellte Marie-Bernard Gillioz als eine der Ersten auf integrierte Produktion (IP) um. « Damals sagten die Leute wegen des Unkrauts, das zwischen den Reben wuchs, meine Weinberge seien schmutzig », erinnert sie sich...
Heute findet man in ihren Reben keine Spuren von Herbiziden mehr. Mit ihrer langjährigen Erfahrung managt sie die Bewässerung, die Begrünung und die Bewirtschaftung ihres Weinbergs. Die meisten Parzellen des Weinguts sind terrassenförmig bepflanzt. Wenn das Gelände es zulässt, hilft ein kleiner Raupentraktor bei der Arbeit, sonst ersetzt die gute alte Hutte (Rückentrage) den Motor... Im Sommer sind all ihre Reben grün, wimmeln vor Leben, das pure Gegenteil der kahlen, oft kränkelnden und trostlosen Böden, die es im Wallis leider noch zu oft zu sehen gibt.
Die in dieser Hinsicht bemerkenswerteste Parzelle ist zweifellos "Les Corbassières": ein steiler Hang, elf Terrassen mitten in der Stadt Sion, wo die Reben mit Hunderten von anderen Pflanzenarten zusammen wachsen, darunter sogar Kakteen, denen die Winzerin besondere Aufmerksamkeit schenkt: « eine Art kleines Freilichtmuseum... ».
Der Weinkeller
Temperaturkontrolle scheint das Motto von Marie Bernard Gillioz zu sein. Damit die Trauben kühl bleiben, werden sie am Morgen gelesen. Die Beeren werden dann bei einer Temperatur von nicht mehr als 8 bis 10 Grad gepresst oder eingemaischt.
Jede Parzelle wird separat vinifiziert. Um den Charakter des Weins nicht zu verändern, greift die Winzerin im Keller nur minimal ein. Sie gibt zwar ausgewählte Hefen zu, aber keinen oder nur ganz wenig Schwefel.
Je nach Rebsorte und gewünschtem Weintyp gärt der Wein in Edelstahltanks oder in Barriques. « Schon bei der Lese weiss ich, da kann etwas Grosses entstehen. Es ist meine Aufgabe, es herauszuholen ». Bei Marie Bernard Gilloz gehen Bescheidenheit und Exzellenz Hand in Hand.