Domaine Léon Barral Nicht Zertifiziertes Bio

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Stellen Sie sich vor, Sie befinden sich inmitten eines Weinbergs, in dem alte Rebstöcke neben Bäumen verschiedener Arten stehen und Pferde, Kühe und Schweine gemeinsam weiden... So sieht es auf dem Weingut von Didier Barral aus, dessen Weine in vielen Sternerestaurants serviert werden und dem das Kunststück gelungen ist, eine Monokultur in ein blühendes Ökosystem zu verwandeln!

Situation und Geschichte

Die Domaine Léon Barral liegt in Lenthéric, einem Weiler in der Nähe von Béziers, und wird heute von Didier Barral geführt.

Sein Vater und sein Grossvater lieferten die Trauben an die örtliche Genossenschaft. Monokulturen, Maschinen und synthetische Chemikalien waren damals im Weinbau die Norm. Der junge Didier knüpfte an die Praktiken seines Grossvaters an, als er in winzigen Schritten, aber mit der ruhigen Kraft eines Menschen, der die natürlichen Kreisläufe beobachtet und sie zu nutzen weiss, seine Revolution durchführte: weg von chemischen Unkrautvernichtungsmitteln und übermässiger Mechanisierung, hin zu Mischkultur, Pferden und Nutztieren!

Terroir und Klima

Die Domaine Léon Barral umfasst 60 Hektar in der AOC Faugères, von denen die Hälfte mit Reben bepflanzt ist. Das Klima ist mediterran, d.h. warm und trocken, aber mit kühlen Nächten, welche die Traubenreifung verlangsamen. Die Weinberge sind nach Süden ausgerichtet und die Rebstöcke erstrecken ihre Wurzeln bis zu neun Meter tief zwischen den eisenhaltigen Schieferplatten des Untergrunds.

Arbeit im Weinberg

«Es ist ein Fehler, die Natur beherrschen zu wollen. Das ist dumm und unmöglich zugleich.»

Unter diesem Motto strebt Didier Barral weiter sein Ziel an, einen Weinberg als Teil eines perfekt ausgewogenen Ökosystems zu schaffen. Die Mischkultur anstelle der Monokultur ist für ihn deshalb selbstverständlich: Eine grosse Vielfalt an Bäumen und Sträuchern wächst nun neben den Rebstöcken, zu ihren Füssen erstreckt sich ein Teppich aus Klee und Luzernen. Regelmässig tummeln sich rund 60 Kühe und ein paar schwarzen Gascogne-Schweine im Rebberg, "mähen" die Wiese und düngen den Boden.

Dank dieser Biodiversität entsteht eine vielfältige und reichhaltige Fauna, die den Einfluss von Schädlingen und die Ausbreitung von Krankheiten begrenzt. Nur einmal im Jahr werden die Reben zur Prophylaxe von Echtem und Falschem Mehltau mit Schwefel behandelt.

Didier Barral ist zudem einer der wenigen Winzer, die lange Brachzeiten praktizieren: Nach der Rodung einer Parzelle lässt er das Land ruhen und baut dann eine alte Weizensorte an oder lässt seine Tiere darauf weiden.

Der Weinkeller

Mit der gleichen Philosophie, mit der er seine Weinberge bewirtschaftet, arbeitet Didier Barral auch im Keller: Seit kurzem vinifiziert Didier Barral seine «natürlichen» Weine in einem neuen Weinkeller, der mit Steinen aus dem Felsen, auf dem er gebaut wurde, errichtet wurde.

«Bei der Herstellung von natürlichem Wein muss man Risiken eingehen. Die dafür nötige Kunstfertigkeit erwirbt man nicht mit einem Fingerschnippen, sondern mit viel Arbeit.» Die Trauben werden jedes Jahr in voller Reife geerntet und bereits bei der Weinlese akribisch sortiert. Danach fermentiert der Most ohne Zusatzstoffe auf Naturhefen. Der Ausbau erfolgt je nach Weinsorte in Fässern oder Tanks. Ausser bei der Abfüllung wird kein Schwefel verwendet. Der gesamte Prozess ist eine stetige Suche nach Frische und Reinheit.

Didier Barral ist übrigens ein starker Verfechter der Terret, einer lokalen weissen Rebsorte, die besonders an die klimatischen Bedingungen von Faugères angepasst ist, aber nicht in der Spezifikation der AOC anerkannt wird.