Mermoud Vignerons Zertifiziertes Bio

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Vielleicht stellen Sie sich das Genfer Weinbaugebiet wie grosses Kartoffelfeld vor, auf dem die Rebstöcke nur mithilfe von Pestiziden überleben und dessen standardisierte Weine bestenfalls in den untersten Regalen der Westschweizer Supermärkte zu finden sind... Dann sollten Sie unbedingt die Weine von Damien Mermoud probieren, gemäss Gault & Millau einem der 150 besten Winzer der Schweiz. Lassen Sie sich das Vergnügen nicht entgehen und... zum Teufel mit den Vorurteilen!

Situation und Geschichte

2006. Nach fünf Titeln als Downhill-Schweizermeister hängte Damien Mermoud sein Mountainbike an den Nagel und begann, an der Seite seines Vaters auf dem Familienweingut zu arbeiten. Immer bestrebt, ihre Unabhängigkeit zu bewahren, füllt die Familie hier seit rund 60 Jahren ihre eigenen Crus in Flaschen. Damien und Luc arbeiteten Hand in Hand und entwickelten das Weingut weiter, so dass ihre Crus das Terroir immer besser widerspiegelten. Schliesslich stellten die beiden die Weichen für die Umstellung auf biologischen Weinbau. Im Jahr 2018 liess sich Luc pensionieren und überliess seinem Sohn Damien die Leitung des Betriebs. « Mir gefällt's, ich bin ziemlich zufrieden mit meinem Schicksal. Aber es ist viel Arbeit».

Terroir und Klima

Die elf Parzellen der Domaine Mermoud sind über die Hänge von Lully verstreut und umfassen insgesamt 4.7 Hektar. Die Reben wachsen auf 425-485 Metern Höhe und sind fast alle nach Süd-Südwesten ausgerichtet.

Im gesamten Genferseebecken ist der Boden ton- und kalkhaltig - so auch hier. Die Bodenbeschaffenheit kann jedoch erheblich variieren: Der Rhonegletscher hinterliess beim Rückzug viele Moränenablagerungen über Molasse-Sedimentgestein, das heute je nach Neigung und Erosion an einigen Stellen zutage tritt.

Um den besten Wein herzustellen, muss man sich mit all den Besonderheiten seines Bodens auskennen!

Arbeit im Weinberg

«90% meiner Arbeit findet im Weinberg statt», sagt Damien Mermoud und man glaub ihm das sofort. Der Mann denkt nicht im Traum daran, sein Weingut zu vergrössern: Mit mehr als fünf Hektar könnte er sich nicht mehr um jeden Rebstock zu kümmern, wie es seiner Einstellung entspricht.

Die Geschichte des Weinguts liest sich wie eine Wegbeschreibung zu mehr Natürlichkeit und Authentizität: Seit 2010 verzichteten die Mermouds auf chemische Herbizide. Danach liessen sie Mineraldünger und synthetische Pflanzenschutzmittel weg. Seit 2019 befindet sich Damien in der Umstellung auf Bio und bewirtschaftet das gesamte Weingut biodynamisch.

Heute richtet er sich für alle Schnitt- und Blattarbeiten nach dem Mondkalender. Zwischen den Reben sät er Weizen und Gerste, um die Wurzelentwicklung zu fördern. Klee und andere Hülsenfrüchte dienen als Stickstofflieferanten. So kann auf Düngemittel verzichtet werden.

Der Weinkeller

Naturhefen, « Pied de Cuve » (Fermentationsstarter), minimaler oder gar kein Einsatz von Schwefel... Dabei ist Damien Mermoud eigentlich gar kein Winzer, der um jeden Preis auf «Natürlichkeit» besteht: «Wenn du darauf wartest, dass die Trauben in deinem Tank von selbst gären, wird es mit Sicherheit schiefgehen».

Er interveniert einfach so wenig wie möglich, spürt die geringste Abweichung im Fass auf, und meidet alle önologischen Methoden, die zu technischen und standardisierten Weinen führen. Im Gegenteil, seiner Meinung nach muss alles getan werden, um «das Potenzial der Terroirs nicht zu überdecken».

Vor allem aber müssen Frucht und Frische immer an erster Stelle stehen: «Ich habe keine Lust, Weinen zu entwickeln, die fett wie Schweine sind»… damit ist alles gesagt!