Yannick Amirault Zertifiziertes Bio

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Als er vor zwanzig Jahren auf Unkrautvernichtungsmittel und Edelstahltanks verzichtete, wurde er Yannick Amirault als Nonkonformist bezeichnet, später sagte man über ihn, er sei ein weiser Mann – aber noch nie hat er sich nach der geltenden Mode gerichtet. Er machte sich die Worte von Jacques Puisais zu eigen: «Einem rechtschaffenen Wein muss man den Ort und das Jahr seiner Geburt ansehen, und er muss den Mumm seines Schöpfers haben.»

Situation und Geschichte

Yannick Amirault gründete das Weingut 1977, indem er die 3,4 Hektar Weinberge seines Grossvaters übernahm, darunter das legendäre Terroir des Malgagnes. In den 1990er Jahren kamen einige Parzellen eines der symbolträchtigsten Terroirs von Bourgueil hinzu: Le Grand Clos. Im Jahr 2003 schloss sich Benoît Amirault seinem Vater im Rebberg und im Weinkeller an. Obwohl die beiden seit über 20 Jahren auf Unkrautvernichtungsmittel und andere chemische Substanzen verzichteten, warteten sie mit der Bio-Zertifizierung bis 2009. Denn die Amirault sind überzeugt, dass der Boden und die Pflanzen ein Gedächtnis haben.

Terroir und Klima

Das Weingut besteht heute aus über fünfundzwanzig Parzellen, die sich auf etwa zwanzig Hektar verteilen. Zwei Drittel davon befinden sich auf dem Boden der Gemeinde Bourgueil, ein Drittel in Saint-Nicolas-de-Bourgueil.  100% der Reben wachsen im ehemaligen Flussbett der Loire, trotzdem sind die Terroirs sehr vielfältig. Sand und Kies umgeben die beiden Dörfer bis zum Fuss der Hänge, wo stellenweise das kalkige Grundgestein hervorkommt. Auch hier herrscht Vielfalt: In den «Malgagnes» ist die Ockererde besonders tonhaltig, im «Grand Clos» ist der Lehmboden mit Feuerstein durchsetzt, und in der « Petite Cave» mit Kreide.

Arbeit im Weinberg

«Es gibt keinen grossen Wein ohne grossartige Trauben». Mit diesem Leitsatz hat die Familie Amirault hohe Ansprüche an ihre Arbeit im Weinberg. Ihre Rebberge sind ausnahmslos bio-zertifiziert. Für jede Tätigkeit achten sie auf den Mondkalender. Anstelle von chemischen Mitteln verwenden sie Absude und Aufgüsse auf Pflanzenbasis.  Die mit 100% Cabernet Franc bepflanzten Weinberge sind gepflügt und zwischen den Rebzeilen natürlich begrünt. Nur die Kiesparzellen sind durchgehend gepflügt, weil hier die Reben empfindlicher auf Wasserstress reagieren.  Übrigens wird auch in produktionsarmen Jahrgängen der gesamte Weinberg ausgedünnt, damit die Trauben optimal reifen können.  Die Traubenlese erfolgt immer von Hand. Danach werden die Trauben abgestielt und die Beeren zweimal sortiert.

Der Weinkeller

Wie im Weinberg, ist auch im Keller die Vorgehensweise seit einem Vierteljahrhundert unverändert geblieben: die hohe Qualität der gewonnenen Trauben reduziert die nötigen Eingriffe im Weinkeller und den Einsatz von Sulfiten auf ein Minimum.  100 % der Weine des Weinguts sind Vorlaufweine, selbst in Jahrgängen mit sehr geringer Produktion. Wenn er jedoch jung ist und auf Kalkstein wächst, kann der Cabernet Franc manchmal kräftige Tannine und einen ungestümen Charakter haben. Um dem abzuhelfen, lässt man die meisten Weine je nach Jahrgang 10 bis 30 Monate in Holzfässern reifen. Amphoren und Krüge aus Sandstein – ein edles Material, das den Rohstoff Traube sehr respektiert – vervollständigen seit 2014 den Gärkeller. Die Tradition der «Pigeage au pied» (Einmaischen durch Austreten der Trauben) wird nach wie vor gepflegt, jedoch nur zu Beginn der alkoholischen Gärung, um die Extraktion der Tannine aus den Kernen einzuschränken. Die Délestage ist den Jahrgängen mit sehr hoher Reife vorbehalten.