Domaine Camin Larredya Zertifiziertes Bio
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Ein Winzer, der mit seinen Trauben so behutsam umgeht wie damals, als er noch Rugby spielte, mit seinen Gegnern... Das ist Jean-Marc Grussaute, Besitzer des Weinguts Camin Larreyda. Ein bescheidener und gutmütiger Riese von einem Mann, der mit beiden Füssen fest im Boden seiner Heimat Béarn verwurzelt ist und der kürzlich von der Revue des Vins de France zum "Besten Winzer Frankreichs 2023" gekürt wurde.
Situation und Geschichte
Im Jurançon sind die Böden so flach, vielfältig und abwechslungsreich, dass Mischkulturen hier ganz natürlich entstanden sind und heute noch vorherrschen. Mais, Erdbeeren... Das Landgut Camin Larreyda (wörtlich "Weg der Schindeln aus Kastanienholz") wurde in den 1900er Jahren gegründet. Aber erst in den frühen 1970er Jahren Jean Grussaute, Weinreben zu pflanzen. Die Trauben verkaufte er an die er an die örtliche Genossenschaft. Damals begeisterte sich sein Sohn Jean-Marc, der ein talentierter Rugbyspieler war, mehr für den ovalen Ball als für Rebschnitte und Pflanzenschutzmassnahmen.
Nach dem Tod seines Vaters kehrte Jean-Marc jedoch auf das elterliche Gut zurück, lernte das Winzerhandwerk und begann nach und nach mit der Umstellung auf Bio und später auf biodynamischen Weinbau.
Terroir und Klima
Eine durchschnittliche Höhe von 300 Metern, Hänge, die von den Pyrenäen geformt wurden und deren Neigung einen Winzer aus dem Lavaux erblassen lassen würde... Willkommen im Weinbaugebiet Jurançon, einige Kilometer südwestlich von Pau, im Departement Pyrénées-Atlantiques!
Hier besteht das Muttergestein aus einem "Poudingue" genannten Kalksteinkonglomerat aus Kieselsteinen, die durch eine Art natürlichen Zement miteinander verbunden sind. Darüber befinden sich dünne Schichten aus Ton, Sand und Schluff und manchmal Kieseln an der Oberfläche.
Das halb-ozeanische Klima kennt kaum Extreme: im Winter ist es nicht zu kalt, im Sommer nicht zu heiss, und es fällt ausreichend Regen. Ein Südwind bläst fröhlich heisse, trockene Luft durch die Weinberge, entzieht den Trauben Wasser und trocknet sie auf natürliche Weise.
Arbeit im Weinberg
Die ursprünglichen vier Hektar Weinberge, die das Gut ursprünglich bewirtschaftete, sind haute auf über elf Hektar angewachsen. Die heimischen Rebsorten des Südwestens werden hier besonders gewürdigt: Petit Manseng und Gros Manseng machen den Grossteil des Bestandes aus (65% bzw. 27%), ergänzt durch Petit Courbu und Camaralet, zwei weitere hiesige weisse Rebsorten.
Im Weinberg "ist der Respekt vor seinem Eigenleben entscheidend". Dies ist eines der Credos von Jean-Marc, von der Sortenwahl bis zur Bodenbearbeitung: kein Pflügen, sondern eine leichte Belüftung: "Wir belüften den Boden, wir wenden ihn nicht. Der Bruch, den das Werkzeug verursacht, kann sich wieder setzen". Biodynamische Aufgüsse und Präparate, ein minimaler Einsatz von Schwefel und Bordeauxbrühe, streng limitierte Erträge... diese Elemente erklären die teilweise aussergewöhnliche Qualität der Cuvées von Camin Larreyda.
Der Weinkeller
Der Charakter des Terroirs bestimmt die Arbeit im Keller. Das heisst nach Parzellen getrennte Cuvées, wo "Die Liebe zum Detail zu den Hausregeln gehört". Die ganzen Trauben werden langsam - zwischen vier und sechs Stunden, manchmal doppelt so lange - gepresst; An der Luft oxidieren die Säfte so weit wie nötig, bevor sie mit Naturhefen und bei kontrollierter Temperatur gären. Der 8-10-monatige Ausbau erfolgt in grossen Fässern, so genannten "Foudres", "Demi-Muids" und "Barriques".
Für Jean-Marc kann es jedoch keinen Ersatz für "das Zusammentreffen zwischen Produzenten, den Dialog, die Beobachtungen, die kollegialen Degustationen [...] geben, die unerlässlich sind, um über die etablierte Qualität hinaus die Authentizität unserer Weine zu verbessern".
Dies sagt viel über die Bescheidenheit dieser aussergewöhnlichen Persönlichkeit aus...
